Historischer Atlas Oberschlesiens im XX. Jahrhundert. Eine Sammlung pädagogischer Landkarten

In der Geschichte Oberschlesiens, die von der frühen Besiedlung des Raumes bis zur Gegenwart einen weiten historischen und kulturgeschichtlichen Bogen schlägt, werden die verschiedenen Sichtweisen auf die Vergangenheit zum ersten Mal zusammengeführt. Dabei stehen nicht die Konflikte mit den Nachbarn, sondern die vielfältigen Austauschprozesse mit ihnen im Vordergrund. Entstanden ist ein ebenso informatives wie anschauliches Werk, das dem Leser zugleich vor Augen führt, wie Geschichtsschreibung zur Formulierung politischer Ansprüche benutzt und gelegentlich auch missbraucht wird. Verfasst wurde das Buch von Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Polen und Tschechien, den drei Ländern, mit denen die Region die dichtesten Verbindungen hatte.

Die Epochenwende in Mittel- und Osteuropa von 1989/91 trug entscheidend dazu bei, dass über Oberschlesien wieder gesprochen, debattiert und gestritten wird - und zwar offen, unverkrampft und ohne das für lange Jahrzehnte herrschende Misstrauen gegenüber dem jeweiligen Nachbarn. Das vorliegende Sammelwerk zeigt eindrucksvoll, dass Deutsche, Polen und Tschechen neue, gemeinsame Fragen an die oberschlesische Geschichte stellen, die nicht das Trennende betonen, sondern das Verbindende suchen.